Das Bundesgesundheitsministerium hat Forderungen zurückgewiesen, die Abnehmspritze zu einer Kassenleistung zu machen. Auf Anfrage von MDR AKTUELL heißt es, Arzneimittel, die ausschließlich dem Abnehmen dienten, würden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Erst müssten langfristige Studien belegen, dass die Wirkstoffe helfen könnten, zum Beispiel Herzinfarkte oder Diabetes zu verhindern. Auch der AOK-Bundesverband verweist auf eine mangelnde Datenlage
So sieht es auch Paula Piechotta, Ärztin und Gesundheitspolitikerin für die Grünen-Fraktion im Bundestag. Es gebe Hinweise darauf, dass die Abnehmspritze zu Problemen mit der Verdauung und der Bauchspeicheldrüse führen könne oder dazu, dass die Verhütung versage und Frauen ungewollt schwanger werden.
Außerdem gebe es sehr viele wirksame Alternativen, so Piechotta. Zum Beispiel die Magenoperation. Wenn das irgendwann von Krankenkassen übernommen werden sollte, dann müssen die Preise deutlich niedriger sein. Es müsse nachgewiesen sein, dass beispielsweise so eine Operation nicht insgesamt deutlich nebenwirkungsärmer sei. “Auch muss es deutlich wirtschaftlicher als die Abnehmspritze sein, und wir müssen sicherer sein als heute, dass es nicht auf Kosten anderer Therapien geht.”