Dass Sudhofs Bericht überhaupt öffentlich wurde – wenn auch zunächst nur mir Schwärzungen -, ist auch Piechotta zu verdanken. In den vergangenen Wochen ist sie gewissermaßen zum Gesicht der Aufklärung in der Affäre geworden – und treibt Spahn vor sich her. Wer ist die Grünen-Politikerin?
Es ist naheliegend, dass Piechotta sich auch als Abgeordnete dem Thema Gesundheit widmet. Im Haushaltsausschuss hat sie unter anderem den Etat des Gesundheitsministeriums im Blick. An die Zeit im vergangenen Sommer, als Sudhof ihre Arbeit als Sonderbeauftragte aufnahm, erinnert sich Piechotta noch gut: “Das war so, als ob jemand mal den Stein hochhebt und darunter kommen Tausende von Asseln und Ameisen zum Vorschein.” Die Grünen-Politikerin moniert, dass die Prozesse mit Maskenhändlern den Steuerzahler viel Geld kosteten – Geld, das auch sinnvoller hätte verwendet werden können.
Mittelfristig gehe es ihr aber auch darum, dass sich eine Situation wie damals nicht wiederhole. “Damals in der Krise gingen alle Schotten auf”, sagt sie. Viele Dinge seien intransparent gelaufen. Klar ist, wen sie dafür in der Verantwortung sieht: Spahn. “Wenn wir das nicht so aufarbeiten, dass klar ist: ‘Ein Minister, der über ein Haus wacht, das so agiert in der Krise, der wird hinterher politisch nicht mehr auf den grünen Zweig kommen’, wird es in der nächsten Krise wieder so sein”, mahnt sie.