Mit einem Kopfhörer im Ohr hängt Piechotta in der ersten Besprechung, während sie durch den Spreebogenpark läuft. Es ist Sitzungswoche im Berliner Politikbetrieb, die erste nach der Sommerpause, die wiederum für Piechotta vieles war, nur keine Pause. Die 37-jährige Abgeordnete der Grünen ist in Thüringen geboren und lebt in Sachsen. Ihren Sommer hat sie mit Wahlkampf verbracht. Wo sie da noch genug Energie für diese erste Sitzungswoche in Berlin herbekommt? “Die hat man nicht”, sagt sie. “Und wenn man sieht, wie sich die Stimmung im Land verändert hat, und in Sachsen zum Quadrat, dann ist ja klar, dass es so nicht weitergehen kann.”

“Viele Abgeordnete stellen sich schon die Sinnfrage”, sagt sie. Teil einer Koalition zu sein, die zwar Dinge erreiche, sich aber zu oft öffentlich streite, das sei für viele belastend. “Ich kann nicht beeinflussen, was Christian Lindner tut, und ich kann auch nicht beeinflussen, was Rolf Mützenich tut. Und trotzdem bin ich mitverantwortlich für das Ergebnis.”

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