Darauf erst mal einen Schluck Bachblütentropfen: Die Grünen sprechen sich ab sofort dagegen aus, dass die gesetzlichen Krankenkassen homöopathische Behandlungen und Präparate bezahlen. „Die Solidargemeinschaft soll nicht für Therapien aufkommen, deren Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus wissenschaftlich nicht belegt ist“, heißt es in einem Antrag des Kreisverbands Berlin Tempelhof/Schöneberg, der auf dem Bundesparteitag am späten Freitagabend mit deutlicher Mehrheit angenommen wurde – nachdem der Fernsehsender Phoenix die Live-Übertragung bereits eingestellt hatte.

Auch die Leipziger Ärztin und Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta sprach sich deutlich gegen die Kostenübernahme aus. Der bisherige Parteikompromiss halte nicht, sagte sie. Entscheidend sei das Verhältnis zur Wissenschaft und zur Sozialversicherung: In Zeiten knapper Kassen müsse klar begründet werden, was bezahlt werde – „nämlich nur, was nachweislich wirkt.“

„Seit 2019 führen wir diese Debatte und heute Abend können wir endlich abschließen“, sagte Piechotta dann unter großem Applaus. Sie selbst habe entsprechende Anträge auf Parteitagen in der Vergangenheit „verdammt oft wegverhandelt“ und zuletzt im Januar an einer Vertagung mitgewirkt. Das Thema sollte den Bundestagswahlkampf der Grünen nicht belasten.

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