Paula Piechotta will das so nicht stehen lassen. “Ostdeutschland ist in der Fraktion größer und sichtbarer geworden”, sagt die sächsische Abgeordnete. “Vor ein paar Jahren gab es Grüne, die davon sprachen, dass man den Osten ‘abschreiben’ müsse. Das sagt heute niemand mehr.” Piechotta führt die ostdeutsche Gruppe im Bundestag an. Anders als die Parteifreunde aus dem Westen formieren sich die Ostdeutschen nicht in einzelnen Landesgruppen. Das lohnt nicht, aus Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sitzt nur je eine Abgeordnete im Bundestag.
Piechotta sagt noch einen Satz, der klingt wie ein Rat an die Parteifreunde: “Die Abgeordneten aus dem Osten eint die Überzeugung, dass man politisch gegen den Willen der Menschen nichts hinkriegt, dass man um Akzeptanz kämpfen muss.” Robert Habeck hat oft bewiesen, dass er seine Politik erklären kann. Aber zuletzt hat er die Menschen nicht mitgenommen, erst recht nicht die Ostdeutschen. Erst brachte er die Idee auf, dass auch der Osten schon 2030 aus der Kohle aussteigt, nicht erst 2038 wie gesetzlich vereinbart. Der Protest war groß, der Kohleabbau sichert hier nicht nur Arbeitsplätze, sondern ist in vielen Landstrichen auch Teil der Identität.
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