14.06.2023

Genauso wie Arztpraxen, Kliniken und Pflege leisten die Apotheken einen wichtigen Beitrag für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in unserem Land. Wir unterstützen die Apotheken bei ihren Herausforderungen wie Lieferengpässen, Fachkräftemangel und der Digitalisierung, indem wir unnötigen Mehraufwand abbauen, Flexibilität stärken und die Verdienstmöglichkeiten der Apotheken immer wieder erweitern, zuletzt mit der Möglichkeit, in der Apotheke zu impfen und das auch abzurechnen. Mit der Einführung der Nacht- und Notdienstpauschale, mit der Botendienstvergütung für Apotheken, mit der Erhöhung der Vergütung bei der Abgabe von Betäubungsmitteln wurden die Honorare für Apotheken verbessert. Impfungen und Medikationsanalyse erweitern das Leistungsspektrum für Apotheken, um ihre hohe Versorgungsrelevanz gerade im ländlichen Raum noch weiter zu erhöhen.

Wie auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens ist die Situation im ländlichen Raum eine ganz andere als in der Stadt: Während wir in Städten wie Leipzig und Dresden weiterhin eine sehr hohe Apothekendichte sehen, sind Apotheken im ländlichen Raum vor allem dann bedroht, wenn die Hausarztpraxis vor Ort schließt. Außerdem sind größere Apotheken insgesamt wirtschaftlicher zu betreiben als kleinere, weswegen der Trend zu größeren Apotheken anhält. Wichtig ist es deswegen, im ländlichen Raum versorgungsrelevante Apotheken zielgerichtet zu unterstützen. Die durchschnittlichen Einnahmen der Apotheken sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, nicht nur wegen Corona-Mehreinnahmen wie den digitalen Impfzertifikaten sondern auch wegen der insgesamt gestiegenen Arzneimittelausgaben. Der durchschnittliche selbstständige Apotheker verdient deutlich mehr als 10 000 Euro im Monat. Höhere Vergütungen der Apothekerinnen und Apotheker müssten in der aktuellen Gesamtsituation durch höhere Beiträge der Versicherten mit ihren im Schnitt sehr viel niedrigeren Einkommen durch gesteigerte Krankenkassenbeiträge gezahlt werden. Mit dem Lieferengpass-Gesetz verfolgen wir das Ziel, unnötigen bürokratischen Mehraufwand für Apotheken abzubauen und die Handhabung von Lieferengpässen stark zu vereinfachen. Gleichzeitig erhöhen wir u.a. die Bevorratung von Medikamenten und stärken die Anreize für stabilere Lieferketten, um auch so die Lieferengpässe zu minimieren und damit auch den Aufwand für die Apotheken zu reduzieren.