Für eine gute, neue Gesundheitspolitik

Ich habe früh in meiner eigenen Familie erlebt, wie viele Lücken unser Gesundheitssystem hat: Wer einmal zu Hause schwerkranke Angehörige pflegen musste, wer auf das ambulante Palliativ-Team gewartet hat während die Schmerzen unaushaltbar werden, wer erlebt hat, wie auch in unserem Gesundheitssystem Menschen monatelang mit der falschen Diagnose abgestempelt werden, der weiß, dass unser Gesundheitswesen besser werden muss. Für mich war es der Grund, Medizin und parallel dazu Molekularmedizin zu studieren und mich politisch für ein besseres Gesundheitswesen stark zu machen.

Durch Corona haben wir noch deutlicher sehen können, welche großen Lücken im Gesundheitswesen existieren. Aber nicht einmal Corona hat bislang eine grundlegende Änderung im Gesundheitssystem bewirkt. Die Probleme sind so groß und vielschichtig, dass man sie als Einzelne in der Klinik oder im Pflegeheim nicht auflösen kann. Wir wollen in der Bundesregierung die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen. Wir wollen die Behandlungsqualität und die Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe und Pflegekräfte verbessern und das Gesundheitswesen langfristig finanziell absichern.

Wofür setze ich mich konkret ein?

  • eine bessere Vergütung für gute Behandlungsqualität statt nur für die Menge an Behandlungen, um Fehlanreize für unnötige Operationen und Behandlungen im Gesundheitswesen abzubauen
  • besserer Arbeitsschutz für Beschäftigte im Gesundheitswesen mit einer besseren Einhaltung von Arbeitszeit-Regeln und Schutz vor Überlastung durch Personalmangel
  • bessere Hygiene-Konzepte auch nach der Corona-Pandemie, um das Problem der Krankenhaus-Infektionen und multiresistenten Erregern gezielt anzugehen
  • gezieltere medizinische Forschung für neue Antibiotika, um die möglicherweise nächste große Versorgungskrise zu verhindern
  • die gezielte Reduktion von Feinstaub-, Lärm- und Hitzebelastung für alle Menschen, denn diese Belastungen führen nachweislich zu mehr Krankheiten
  • eine verbesserte internationale Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung mit einer Stärkung der WHO

 

Wenn ihr weiterlesen wollt: Ich schreibe seit 2010 in meinem gesundheitspolitischen Blog zu den verschiedensten Themen von Corona bis Hebammen:

Wer die ärztliche Hilfe zum Suizid verbietet, drängt Betroffene in die Illegalität

By paulalouize / 16/10/2014

Eine institutionalisierte ärztliche Hilfe zum Suizid kann Leiden verhindern und Suiziden vorbeugen In “Arbeit und Struktur” beschrieb Wolfgang Herrndorf einmal die Situation von Menschen, die sich in dieser Gesellschaft umbringen möchten. Er, der Autor von Romanen wie tschick, wünschte angesichts einer Hirntumor-Diagnose, das eigene Leben beenden zu können, ohne zum Pflegefall zu werden. Er schrieb …

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Die PR-Abteilung der Hebammen ist intelligenter als ihr Verhandlungsteam

By paulalouize / 08/08/2014

Wie ein Großteil der Medien dem Deutschen Hebammenverband auf den Leim ging In dieser Woche wurde – verspätet – die Einigung des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) mit den Gesetzlichen Krankenkassen für die Übergangsregelungen der Hebammenvergütung bis zum Sommer 2015 präsentiert. Bereits im April diesen Jahres hatte das Bundesministerium für Gesundheit unter Gröhe gemeinsam mit den Beteiligten …

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Die Hebammen sind nur das erste Symptom eines größeren Problems

By paulalouize / 21/05/2014

Lösungsansätze für den zusammenbrechenden Versicherungsmarkt der medizinischen Haftpflicht Die aktuelle Lage In den letzten Monaten war viel von den Problemen der Hebammen zu hören – massiv steigende Prämien ihrer Berufshaftpflichtversicherung haben dazu geführt, dass viele freischaffende Hebammen mit relativ wenig betreuten Geburten nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Vor einem Monat wurde dann die vorläufige Lösung …

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"Frauen überschwemmen die Medizin — und das wird richtig teuer"

By paulalouize / 11/05/2014

Die Angst vor mehr Frauen in der Medizin Wenn sich Zeitungen mit dem steigenden Frauenanteil in der Medizin beschäftigen, dann klingt das oft wie der Anfang vom Ende der westlichen Gesundheitssysteme: “Frauen überschwemmen die Medizin — und das wird richtig teuer“, “Why having so many women doctors is hurting the NHS“, “Feminisierung in der Medizin: Kostenrisiko oder Qualitätschance?” …

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Die Pille danach: Auf Dauer sogar gesünder als die normale Pille?

By paulalouize / 09/02/2014

Für ein Umdenken in der massenhaften Kontrazeptions-Medikation junger Frauen Wenn man in dieser Gesellschaft als junge Frau zwischen 10 und 14 zum ersten Mal zur/zum GynäkologIn geht, bekommt man meist automatisch auch gleich die Pille verschrieben. Sicher ist sicher und kostet ja auch bis zum 18. Geburtstag nichts (es sei denn man hat das Pech …

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Herr Laumann, you are wrong!

By paulalouize / 30/12/2013

Zum tausendsten Mal: Warum mehr Medizin-Studienplätze nicht zu mehr HausärztInnen führen Karl-Josef Laumann ist zum ersten Mal im neuen Amt mit einer gesundheitspolitischen Forderung an die Öffentlichkeit geprescht. Laumann, seit zwei Wochen beamteter Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium unter Hermann Gröhe und dort Beauftragter für Pflege und PatientInnen, forderte in der WELT eine Erhöhung der Medizinstudienplätze und einen …

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Wenn niemand mehr so dumm ist Gesundheitspolitik zu machen

By paulalouize / 28/12/2013

Nein, es ist nicht ihre Schuld. Ursula von der Leyen hat mit ihrer vehementen Ablehnung des Gesundheitsressorts nur das getan, was jeder intelligente Mensch in ihrer Situation entschieden hätte: Gesundheitspolitik ist eine Sackgasse, ein Karrieretöter, der Garant für die schlechtesten Umfragewerte des gesamten Kabinetts, völlig unabhängig von der Person. Die erfolgversprechendste Taktik ist da noch …

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Die Janusköpfigkeit der Groko-Ergebnisse

By paulalouize / 22/11/2013

Während Jens Spahn gerad zum Protagonisten der neuesten Pizza-Connection mutiert hier eine hin- und hergerissene Analyse der von ihm und Karl Lauterbach verhandelten Ergebnisse der Verhandlungsgruppe Gesundheit. Einerseits ist die Groko stark genug, um es mit den Gegenspieler_innen im Gesundheitswesen aufnehmen zu können und hier einen große, oft gescheiterte Reform des Krankenhaussektors anzustreben. Andererseits führt …

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Warum es eine neue Abtreibungsdebatte braucht

By paulalouize / 02/11/2013

Die deutsche Fristenregelung in ihrer heutigen Form ist 20 Jahre alt. Seit 1993 dürfen schwangere Personen innerhalb der ersten 14 Schwangerschaftswochen einen Abbruch vornehmen lassen. Dafür müssen sie aber eine Beratung nachweisen, die ausdrücklich auf eine Vermeidung der Abtreibung hinwirken soll (§ 219 StGB) und nach der mindestens drei Tage vergehen müssen bevor ein Abbruch …

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Acht rationale Argumente gegen die Private Krankenversicherung

By paulalouize / 04/09/2013

1 Die Risikoselektion Die Private Krankenversicherung (PKV) sucht sich ihre Versicherten aus. Sie akzeptiert in der Regel nur gut verdienende, junge Menschen ohne Vorerkrankungen. Sie berechnet die Einstiegs-Tarife anhand von Beruf, Gehalt, Eintrittsalter und Gesundheitszustand. Ihr Geschäftsmodell beruht darauf, dass nur Menschen mit unterdurchschnittlichem Gesundheitsrisiko bei ihr versichert sind. Selbst wenn, wie jüngst von Daniel …

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